Heute beginnen wir mit einem alten Limerick:

“There was a young Lady of Riga,
she wanted to ride on a Tiger,
they came back from the ride
with the Lady inside
and a smile on the face of the Tiger.”

Dieses Limerick kenne ich seit meiner Schulzeit und es ist eins der wenigen kleinen traditionellen Gedichte, die ich nie vergessen habe. Umso mehr überrascht und freut es mich, dass es jetzt den thematischen Rahmen für ein Spiel bildet. Was ich nicht wusste, Es gibt etliche Varianten des Limericks, genau wie das Spiel  “Die Dame und der Tiger” eigentlich nicht ein Spiel, sondern deren sechs sind. Es besteht nämlich aus verschiedenen Modul – Varianten. Zu jeder Variante gibt es wiederum ein eigenes Limerick, das die Dame und den Tiger zum Inhalt hat.

Material

Die Dame und der Tiger besteht aus einem Satz von 14 Hinweiskartenn, die genau zwei von vier Merkmalen haben können: Dame, Tiger, Rot oder Blau, Zusätzlich gibt es noch vier “Türkarten” und zwei Joker – Karten, je eine für die Farben Rot oder Blau, die andere für die Person Dame oder Tiger. Alle Karten haben die Größe 70×120 mm, was deutlich größer als ein gewöhnliches Kartenspiel ist. Zudem gibt es Glas – Steine in fünf unterschiedlichen Farben, die als Marker, Anzeiger, Geld, Spielsteine oder Sammel- Elemente verwendet werden können.

Die Spielvarianten:

Zu den sechs Varianten gibt es jeweils auch einen Satz Spielübersichten, die in unterschiedlichem Layout gehalten sind, um sie gut unterscheiden zu können. Die Bandbreite der Varianten ist beeindruckend, sie reicht vom Solospiel bis hin zu einem Bluffspiel mit bis zu 6 Personen. Alle Varianten kommen aber mit dem gleichen Spielmaterial aus.

TÜREN – Ein Deduktionsspiel für zwei Spieler

Der Name dieses Spiels geht auf die originale Geschichte “Die Dame und der Tiger” zurück, das ein  mathematisches Logikrätsel zur Grundlage ha, in dem sich Gefangene entscheiden müssen welche Tür sie nehmen, um entweder eine Dame heiraten zu können oder von einem Tiger verspeist zu werden. Wer möchte, kann sich daran mal unter https://emath.de/Referate/Smullyan.pdf  versuchen.

Beide Spieler erhalten eine Identitätskarte, die der Gegenspieler dann erraten muss. Hinweise gibt es durch Ziehen und Auslegen der Karten. Ensteht dabei ein Set von vier Karten, die zur eigenen  Identitätskarte passen, winken Siegpunkte. 

GUNST – Ein Auktionsspiel für 2-4 Spieler

Auktionsspiele sind nicht jedermanns Sache, zumal die meist nur mit mehr als zwei Spielern richtig gut funktionieren. Man benötigt Stift und Zettel oder ein Smartphone mit Notizfunktion zum Punkte zählen. Wir verwenden auch gern einen oder mehrere Würfel, z.B: W20 dafür. Wie in “Türen” erhalten die Spieler Identitäten und müssen Karten ersteigern, die zur Identität passen. Dafür bekommen sie dann Punkte, oder gar Minuspunkte, wenn sie ungewollt Karten ersteigern, die kein übereinstimmendes Merkmal mit der eigenen Identitätskarte haben..

SCHATZ: – Ein Solitärspiel

Als Solospieler versuche ich, durch geschicktes Verschieben von Steinen Punkte zu erreichen. Schwarze und weiße Steine können als “Schund” paarweise eintsorgt werden, Blaue und rote Steine werden als Siegpunkte gesammelt. Die Steuerung wird über die Karten vollzogen, die festlegen, auf welcher “Türkarte” gerade ein Stein bewegt oder entfernt werden darf.

LABYRINTH – Ein Irrgartenspiel für zwei Spieler

Zwei Spieler versuchen, ihre fünf Tigerbabys zurück zur Mutter zu bringen. Die Karten werden 4×4 ausgelegt, so dass ein Feld entsteht. Die Ecken bilden dabei die Start- und Zielfelder. Durch geschicktes Ziehen und Tauschen der Karten “reisen” die Tigerbabys über die Landschaft, bis sie ihr Ziel erreichen. Das ist schwieriger als es klingt, denn es ist hier gut möglich, die Pläne seines Gegeners zu durchkreuzen.

FALLEN – Ein Täuschungsspiel für 2-6 Spieler

Gemeint ist hier nicht das Hinfallen, sondern die Falle, in die man tappen kann. Die Anleitung dieser Spielvariante hat einige Schweissperlen bei uns erzeugt, denn das Spiel dürfte das am schwersten zu verstehende Spiel der Auswahl sein. Es geht darum, dass Spieler verdeckt Karten ausspielen, die zur in der Mitte liegenden  Zielkarte passen. Danach werden Gebote abgegeben über die Anzahl der Übereinstimmungen der von den Spielern ausgespielten verdeckten Karten. Wird in der Aufdeckphase eine Karte aufgedeckt, die keine Übereisntimmung hat, ist diese eine Falle und bringtdem Fallensteller einen Punkt. Ansonsten bekommt der Spieler Punkte, der die richtige Anzahl der gebotenen Übereinstimmungen aufdeckt.

ZEICHEN – Ein Kooperationsspiel

Hier müssen wir zusammen spielen Dabei wird ein Element verwendet, dass wir aus dem Spiel des Jahres von 2013, Hanabi kennen: Die Spieler halten ihre Karten umgekehrt in der Hand, so dass sie ihre eigenen nicht sehen können, die der Mitspieler aber schon.

Ziel ist es dann, dass die Hinweiskarten aus der Hand einer Türkarte in der Mitte zugeordnet werden. Dafür besitzen die Spieler Aktionssteine mit unterschiedlichen Funktionen. Sie können ihren Mitspielern so HInweise geben, welche Karten sie wo auf der Hand haben. Je mehr Hinweiskarten dann richtig ausgelegt werden, dest o mehr Punkte lassen sich generieren..

Fazit:

Stände ich vor der Wahl ob ich „Die Dame und der Tiger“ oder ein gewöhnliches Pokerblatt mit auf eine einsame (Spiel-)Insel nehmen sollte, würde ich wohl „Die Dame und der Tiger“ wählen. Es ist liebevoll gestaltet und kompakt zusammengestellt, bietet aber eine schöne Auswahl bewährter Spielmechaniken. Das Rad wird dabei nicht neu erfunden aber die Vielseitigkeit des Spiels ist hier entscheidend. Es kommt mit wenigen Merkmalen aus und bildet damit ein unterhaltsames und variables Spiele – Portfolio.  Zudem ist es durch seine wirklich gelungene Gestaltung und die  ein kleines Kunstwerk.

Zur Einordnung der Spiele lässt sich sagen, dass man auf jeden Fall mit “Türen” beginnen sollte da dies sehr leicht zu verstehen und zu spielen ist. Bei mehr als 2 Spielern wäre “GUNST” die erste Wahl, da „FALLEN“ und „ZEICHEN“ eine etwas höhere EInstiegshürde haben. Alle Spiele haben eine angenehme Länge zwischen 5 (pro Partie) und 30 (Pro Match) Minuten .

Ein Hinweis für Sammler: den ersten 20% der Erstauflage dieses Spiels ist eine zusätzliche Promokarte beigelegt: Die blaubärtige Dame, der augenscheinlich die ESC-Gewinnnerin Conchita Pate stand.

Erscheinungsjahr deutsche Ausgabe: 2019
Verlag: Quality Beast
Autor: Peter Hayward u.a.
Illustration und Grafik: Tania Walker,
Spieler 1-6 ab ca 8 Jahren

Die Dame und der Tiger
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Ein Kommentar zu „Die Dame und der Tiger

  • 09/11/2022 um 15:36 Uhr
    Permalink

    Lieber Jens,

    ich habe nun Deinen Artikel über „Die Dame und der Tiger“ gelesen, finde aber nirgendwo die Erklärung zur Spielvariante „Zeichen“. Habe das Spiel selbst und es beinhaltet laut Spiel nur die „normalen 5 Varianten“.
    Ich bin etwas verwirrt 🙂

    Liebe Grüße

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