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Französisches Tarot

Einführung

Spiele mit Tarotkarten werden in verschiedenen europäischen Ländern gespielt, sind jedoch nirgendwo so beliebt wie in Frankreich. Dort gibt es Vereine, Turniere (einschließlich Doppelveranstaltungen) sowie eine offizielle Organisation, die Fédération Française de Tarot. Französisches Tarot wird auch in den französischsprachigen Teilen Kanadas gespielt. Die nachfolgende Beschreibung basiert teilweise auf Beiträgen von Craig Kaplan, Michel Braunwarth und Eric Betito.

Die Spieler

Tarot ist ein Stichspiel, bei dem die Partnerschaften nach jedem Spiel wechseln. Es wird üblicherweise von vier Spielern gespielt. Diese Version beschreiben wir hier zuerst. Es wird aber auch oft mit fünf Spielern gespielt. Drei Spieler sind ebenfalls möglich. Die erforderlichen Änderungen werden am Ende beschrieben

Die Karten

Das Kartendeck besteht aus 78 Karten: Die vier Farben sind die Standardfarben Karo, Herz, Pik und Kreuz. Jede Farbe enthält vierzehn Karten, deren Rangfolge von hoch zu niedrig wie folgt ist:

Roi (König), Dame (Dame), Cavalier (Kavall oder Reiter), Valet (Bube), 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1.

Zusätzlich zu den vier Standardfarben gibt es eine Farbe mit einundzwanzig Atouts (Trümpfen), nummeriert von 21 (hoch) bis 1 (niedrig).

Schließlich gibt es noch eine besondere Karte, den Excuse oder Narr, der durch einen Stern in der Ecke markiert ist.

Drei Karten, die Trumpf 1 (Petit), die Trumpf 21 und der Excuse sind besonders wichtig für das Spiel und werden als Bouts oder manchmal in der Literatur als Oudlers bezeichnet.
Petit 21 Excuse
Die Bouts sind nicht nur Punkte wert, wenn sich diese in Ihren Stichen befinden, sondern reduzieren auch die Gesamtzahl der Punkte, die Sie zum Gewinnen benötigen.

In Nordamerika kann man Karten für das französische Tarot von TaroBear's Lair erhalten.

Werte der Karten

In jeder Runde spielt ein Spieler, der Alleinspieler (le preneur) allein gegen die anderen drei Spieler, die in einer Partnerschaft spielen. Das Ziel des Alleinspielers besteht darin, durch Stiche genügend Punkte zu sammeln, um das Spiel zu gewinnen.

Für jede Karte, die Sie in Stichen gewinnen, erhalten Sie die folgenden Punkte (Augen):

        Bouts (21, 1, Excuse):  je 4,5 Punkte
        Könige:                  je 4,5 Punkte
        Damen:                 je 3,5 Punkte
        Kavalle:                je 2,5 Punkte
        Buben:                  je 1,5 Punkte
        Andere Karten:            je 0,5 Punkte

Das Zählen geschieht am einfachsten in Paaren, wobei jede Bildkarte mit einer 0,5-Punkte-Karte gruppiert wird. So ergeben etwa eine Dame und eine Zahlenkarte 4 Punkte. Das Kartenspiel enthält also insgesamt 91 Augen.

Die Zahl der Punkte, die der Alleinspieler zum Gewinnen benötigt, hängt von der Zahl der Bouts ab, die er in seinen Stichen hat:

  • Bei 3 Bouts benötigt der Alleinspieler mindestens 36 Augen, um zu gewinnen;
  • Bei 2 Bouts benötigt der Alleinspieler mindestens 41 Augen, um zu gewinnen;
  • Bei 1 Bout benötigt der Alleinspieler mindestens 51 Augen, um zu gewinnen;
  • Bei 0 Bouts benötigt der Alleinspieler mindestens 56 Augen, um zu gewinnen.

Das Karten Geben

Der erste Geber wird nach dem Zufallsprinzip bestimmt. Anschließend teilt der Spieler rechts vom bisherigen Geber aus (das Spiel wird gegen den Uhrzeigersinn gespielt). Der Spieler gegenüber dem Kartengeber mischt, und der Spieler links vom Geber hebt ab.

In einem Spiel werden an jeden Spieler 18 Karten zu jeweils 3 Karten ausgeteilt. Während des Gebens werden sechs Karten verdeckt als Stock oder Chien ("le chien" bedeutet wörtlich "der Hund") in die Tischmitte gelegt. Die Chien-Karten werden während des Gebens einzeln nach Wahl des Gebers zur Seite gelegt, mit der Ausnahme, dass die ersten und letzten drei Karten des Kartenspiels nicht im Chien abgelegt werden können.

Ein Spieler, dem nur die Trumpf 1 und keine anderen Trümpfe ausgeteilt werden (der Excuse wird als Trumpf gezählt), sagt dies sofort an. Das Spiel wird abgebrochen. Die Karten werden abgeworfen, und der nächste Geber teilt aus.

Das Reizen

Beginnend mit dem Spieler rechts vom Geber und gegen den Uhrzeigersinn hat jeder Spieler nur eine Gelegenheit, auf sien Blatt zu reizen oder zu passen. Wenn ein Spieler reizt, können nachfolgende Spieler höher reizen oder passen. Wenn alle vier Spieler passen, wird das Spiel eingepasst, und der nächste Spieler in der Reihe gibt (dies geschieht ziemlich häufig).

Beim Reizen gibt es die folgenden Möglichkeiten (vom niedrigsten zum höchsten Wert):

Petite (Klein) – in der Literatur häufig auch als Prise (Nehmen) bezeichnet
Sie können die Chien-Karten verwenden, um Ihr Blatt zu verbessern (siehe unten). Anschließend versuchen Sie, genügend Augen in den Stichen zu erhalten, um zu gewinnen.
Garde (Wache)
Wie Petite, hat jedoch hinsichtlich des Reizens einen höheren Rang als Petite.
Garde sans le chien (Wache ohne den Hund)
Niemand sieht sich die Chien-Karten an. Die Karten darin zählen jedoch zu den Stichen des Alleinspielers.
Garde contre le chien (Wache gegen den Hund)
Niemand sieht sich die Chien-Karten an. Die Karten darin zählen zu den Stichen der Gegner des Alleinspielers.

Der Spieler mit dem höchsten Gebot wird zum Alleinspieler. Die übrigen drei Spieler bilden vorübergehend ein Team und versuchen zu verhindern, dass der Alleinspieler genügend Augen erhält.

Bei Petite oder Garde deckt der Alleinspieler die sechs Chien-Karten auf, sodass alle Spieler diese sehen können, und nimmt sie in sein Blatt auf. Dann legt er verdeckt sechs Karten ab. Dies dürfen keine Trümpfe, Könige oder der Excuse sein. Im (sehr seltenen) Fall, dass der Alleinspieler diese Regel nicht befolgen kann, kann er Trümpfe (aber niemals Bouts) ablegen; alle abgelegten Trümpfe müssen den anderen Spielern gezeigt werden. Die vom Alleinspieler abgelegten Karten zählen als Teil seiner Stiche.

Das Ausspielen der Karten

Nach dem Ablegen werden die Karten gespielt. Der Spieler rechts neben dem Geber spielt die erste Karte aus.

Jeder Stich wird vom höchsten Trumpf in ihm gewonnen. Wenn kein Trumpf gespielt wurde, gewinnt die höchste Karte der ausgespielten Farbe. Der Gewinner eines Stichs beginnt den nächsten Stich.

Wenn möglich, muss die Farbe bedient werden. Wenn dies nicht möglich ist, muss eine Trumpfkarte gespielt werden. Wenn Trümpfe ausgespielt werden, müssen die anderen Spieler natürlich, wenn sie können, auch Trumpf bedienen.

Es gibt eine weitere Einschränkung: Wenn Sie einen Trumpf spielen müssen (entweder weil Trumpf ausgespielt wurde, oder weil Sie die ausgespielte Farbe nicht bedienen können), müssen Sie, wenn möglich, eine Trumpfkarte spielen, die höher als der bislang auf den Stich gespielte Trumpf ist. Wenn Sie dies nicht können, können Sie eine beliebige Trumpfkarte spielen. Sie müssen jedoch auf jeden Fall Trumpf spielen, auch wenn Sie damit den Stich nicht gewinnen können.

Spielen des Excuse

Der Excuse stellt eine Ausnahme zu den obigen Regeln dar. Wenn Sie den Excuse besitzen, können Sie ihn in jedem Stich Ihrer Wahl spielen, unabhängig davon, welche Farbe angespielt wurde, und ob Sie diese bedienen können oder nicht. Mit einer seltenen Ausnahme (siehe unten) kann der Excuse niemals den Stich gewinnen. Der Stich wird wie gewöhnlich vom höchsten Trumpf gewonnen, oder, wenn keine Trümpfe gespielt werden, von der höchsten Karte der gespielten Farbe.

Es ist erlaubt, den Excuse anzuspielen. In diesem Fall kann der zweite Spieler jede beliebige Karte spielen. Diese zweite Karte legt dann die Farbe fest, die bedient werden muss.

Wenn der Excuse vor dem letzten Stich gespielt wurde, behält das Team, das ihn gespielt hat, diesen im Stichstapel, auch wenn es den Stich, in dem der gespielt wurde, verloren hat. Wenn der Stich von den Gegnern des Spielers des Excuse gewonnen wurde, fehlt dem Stich eine Karte. Um dies zu kompensieren, muss das Team, das den Excuse gespielt hat, eine Karte aus seinem Stichstapel an die Gewinner des Stichs übergeben. Dabei handelt es sich um eine Karte mit 0,5 Punkten. Wenn das Team keine solche Karte im Stich hat, kann es warten, bis es eine Karte mit 0,5 Punkten in einem Stich gewinnt und diese dann übergeben.

Wenn der Excuse im letzten Stich gespielt wird, erhält ihn das Team, das den Stich gewinnt. (Hinweis: Diese Regel wurde bis in die 1990-er Jahre in den meisten Büchern beschrieben. Die offiziellen Regeln der Fédération Française de Tarot (FFT) weichen jedoch leicht ab. Deren Regeln besagen, dass der Excuse die Seiten wechselt, wenn er im letzten Stich gespielt wird. Wenn also ein Gegner des Alleinspielers den Excuse im letzten Stich spielt, gewinnt dieser den Excuse, auch wenn er den Stich nicht gewinnt.)

Es gibt lediglich einen äußerst seltenen, Fall, in dem der Excuse einen Stich gewinnen kann: Wenn ein Team alle Stiche mit Ausnahme des letzten gewonnen hat und dann beim letzten Stich den Excuse spielt, gewinnt der Excuse.

Zusatzpunkte

Es gibt einige besondere Zusatzpunkte. Die Punkte für diese Ansagen zählen nicht als  Augen. Sie helfen Ihnen also nicht, Ihr Spiel zu gewinnen. Es handelt sich um Punkte, die zusätzlich zu den Punkten gewonnen werden können, die Sie für Ihr Spiel gewinnen oder verlieren.

Poignée

Dies ist ein Bonus, der erzielt wird, wenn ein Spieler ansagt, dass er 10 oder mehr Trümpfe hat:

  10 Trümpfe : 20 Punkte (einfacher Poignéée)
  13 Trümpfe : 30 Punkte (doppelter Poignéée)
  15 Trümpfe : 40 Punkte (dreifacher Poignéée)

Um einen Poignée anzusagen, muss der Spieler die korrekte Anzahl der Trümpfe zeigen, bevor die erste Karte ausgespielt wird. Die Trümpfe müssen sortiert sein, sodass die anderen Spieler leicht erkennen können, was vorhanden ist. Der Excuse kann in einem Poignée als Trumpf gezählt werden. Wenn der Excuse gezeigt wird, zeigt dies jedoch an, dass der Spieler keine weiteren Trümpfe hat. Der Bonus zählt für das Team, das das Spiel gewinnt. Wenn Sie also einen Poignée ansagen und dann verlieren, haben Sie den Bonus der anderen Seite gegeben. Ein Poignée erzielt nur dann Punkte, wenn er angesagt wird. Es ist nicht erforderlich, einen Poignée anzusagen, wenn Sie einen besitzen. Wenn Sie 10 oder mehr Trümpfe haben, aber nicht zuversichtlich sind, dass Ihr Team gewinnt, kann es klüger sein, den Poignée nicht anzusagen.

Petit au bout

Dies ist ein Bonus für das Spielen der Trumpf 1 im letzten Stich. In diesem Fall gewinnt das Team, das den letzten Stich gewinnt, einen Bonus von 10 Punkten.

Chelem

Chelem (= Slam) ist ein Bonus für das Gewinnen aller Stiche. Die Punktzahl hängt davon ab, ob dies im Voraus angesagt wurde:

  • Chelem annoncé: Das Team (normalerweise der Alleinspieler) sagt vor Spielbeginn Chelem an und spielt den ersten Stich aus. Der Bonus beträgt 400 Punkte, wenn das Team alle Stiche gewinnt. Wenn dies nicht gelingt, beträgt die Strafe -200 Punkte.
  • Chelem non annoncé: Das Team gewinnt alle Stiche, ohne dies angesagt zu haben. Es erhält einen Bonus von 200 Punkten.

Wenn ein Team alle Stiche mit Ausnahme des letzten gewonnen hat und dann beim letzten Stich den Excuse spielt, gewinnt der Excuse. Diese besondere Regel, die vielleicht einmal im Leben eines Spielers Anwendung findet, ermöglicht, dass ein Spieler mit dem Excuse einen Chelem erzielt. Wenn auf diese Weise mit dem Excuse ein Chelem erzielt wird, zählt das Gewinnen des vorletzten Stiches mit der Trumpf 1 als Petit au Bout.

Der Punktwert

Am Ende eines Spiels zählt der Alleinspieler seine Augen. Das gegnerische Team legt seine Stiche zusammen und zählt ebenfalls seine Augen. Die sechs Chien-Karten werden den Stichen des Alleinspielers hinzugefügt, es sei denn, das Gebot lautete "Garde contre le chien". In diesem Fall werden die Chien-Karten den Stichen des Gegners hinzugefügt. Der Alleinspieler gewinnt, wenn er genügend Augen hat, abhängig von der Anzahl der Bouts in seinen Stichen.

Die Anzahl der vom Alleinspieler gewonnenen oder verlorenen Punkte wird wie folgt berechnet:

  • 25 Punkte für das Spiel
  • zuzüglich der Differenz zwischen der Zahl der Augen, die der Alleinspieler tatsächlich gewonnen hat, und der Mindestzahl an Punkten, die er benötigt hat (pt).
  • der Petit au bout-Bonus wird hinzugefügt oder abgezogen, je nachdem (pb)

Diese Gesamtzahl wird mit einem Faktor (mu) multipliziert, der vom Gebot abhängig ist:

     Petite (Prise)         x 1
     Garde                  x 2
     Garde sans le chien    x 4
     Garde contre le chien  x 6

Die folgenden Zusatzpunkte werden anschließend hinzugefügt oder abgezogen, wenn sie angewendet werden können. Der Multiplikator wirkt sich nicht auf diese aus:

Die Berechnung des Punktwertes als Formel ausgedrückt sieht wie folgt aus: ((25 + pt + pb) * mu) + pg + ch

Die berechneten Punkte werden entweder vom Alleinspieler gewonnen und zu gleichen Teilen von allen drei Gegnern abgezogen oder vom Alleinspieler abgezogen und zu gleichen Teilen von allen drei Gegnern gewonnen. Die Gegner gewinnen oder verlieren stets gleichermaßen: Wenn ein Gegner beispielsweise petit au bout gewinnt, profitieren hiervon alle Gegner gleichermaßen.

Beispiel für eine Punktwertung:

           A       B       C       D
Blatt #1   240     -80     -80     -80
Blatt #2   144     208    -176    -176
Blatt #3   216     280    -392    -104   
Blatt #4   186     250    -302    -134  
Blatt #5   108     172    -380     100

Blatt #1: A bietet Garde und hat 56 Augen mit 2 Bouts. Die anderen Spieler geben A jeweils (25 + 15) * 2 = 80 Punkte.

Blatt #2: B bietet Garde, hat 49 Augen mit 3 Bouts und gewinnt den letzten Stich mit der Trumpf 1. Die anderen Spieler geben B jeweils (25 + 13 + 10 )* 2 = 96 Punkte.

Blatt #3: C bietet Garde, hat 40 Augen mit 2 Bouts, und das andere Team gewinnt den letzten Stich mit der Trumpf 1. C gibt den anderen Spielern jeweils (25 + 1 + 10) * 2 = 72 Punkte.

Blatt #4: C bietet Garde mit 3 Bouts und gewinnt 41 Augen, das andere Team gewinnt jedoch seine Trumpf 1 im letzten Stich. C hat nun nur zwei Bouts in den Stichen, sodass sein Zielpunktwert 41 ist. Die anderen Spieler geben C jeweils (25 + 0 - 10) * 2 = 30 Punkte.

Blatt #5: D bietet Garde, hat 40 Augen mit 3 Bouts, und das andere Team sagt einen Poignée mit 10 Trümpfen an. Die anderen Spieler geben D jeweils (25 + 4) * 2 + 20 = 78 Punkte.

Hinweis: Um die Addition zu vereinfachen, runden einige Spieler die Punktwerte auf die nächsten 5 oder 10 Punkte.

Tarot für drei Spieler

Das Spiel ist im Wesentlichen das gleiche wie für vier Spieler. Jedem Spieler werden 24 Karten zu jeweils 4 Karten ausgeteilt. Da die Spieler insgesamt mehr Karten erhalten, ist die Anzahl der für einen Poignée benötigten Trümpfe ebenfalls höher: einfach 13; doppelt 15; dreifach 18.

Da die Stiche eine ungerade Anzahl von Karten enthalten, gibt es manchmal einen halben Punkt, wenn gezählt wird. Dieser wird zu Gunsten des Alleinspielers gerundet, wenn dieser gewinnt, und zu Gunsten der Gegner, wenn dieser verliert. Wenn dem Alleinspieler ein halber Punkt zum Ziel fehlt, wird das Spiel mit einem Punkt verloren.

Tarot für fünf Spieler

Jedem Spieler werden 15 Karten ausgeteilt, sodass sich nur 3 Karten im Chien befinden. Die Anzahl der Trümpfe, die für einen Poignée benötigt werden, wird reduziert: einfach 8; doppelt 10; dreifach 13. Halbe Augen werden wie im Spiel für drei Spieler behandelt.

Bei fünf Spielern gibt es zwei Teams. Vor dem Aufdecken des Stocks nennt der Alleinspieler einen König. Der Spieler, der diese Karte besitzt, spielt als Partner des Alleinspielers. Die anderen drei Spieler spielen als Team gegen das Team des Alleinspielers. Wenn der Alleinspieler alle vier Könige besitzt, kann er eine Dame nennen. Der Besitzer des genannten Königs darf nichts sagen, was verraten würde, dass er diesen König besitzt. Die Identität des Partners des Alleinspielers wird erst dann enthüllt, wenn der genannte König gespielt wird. Oft kann jedoch bereits früher aus der Spielweise vermutet werden, wer der Besitzer des genannten Königs ist, da dieser versuchen wird, dem Alleinspieler zu helfen indem er Karten die viele Punkte zählen zuspielt. Wenn sich der genannte König (oder die genannte Dame) im Chien oder im Blatt des Alleinspielers befindet, spielt der Alleinspieler allein gegen vier Gegner.

Manchmal wird so gespielt, dass der Alleinspieler doppelte Punkte erhält oder verliert, wenn er einen Partner hat, während der Partner und die drei Gegner die einfachen Punkte erhalten oder verlieren. In einer anderen Variante wird so gespielt, dass der Alleinspieler und der Partner den Gewinn oder Verlust gleichmäßig unter sich aufteilen. Dies ist schwieriger, da dies zu Bruchteilen von Punktwerten führen kann. Wenn der Alleinspieler allein spielt, beträgt der Gewinn oder der Verlust des Alleinspielers natürlich das Vierfache des Gewinns oder Verlusts jedes Gegners.

Hinweis zu Poignée

Unabhängig von der Anzahl der Spieler können Sie sich die Mindestzahl der Trümpfe, die für einen Poignée benötigt werden, wie folgt merken: Sie haben einen Poignée, wenn mehr als die Hälfte der Karten in Ihrem Blatt Trümpfe sind.

Varianten

Andere Varianten für fünf Spieler:

  1. Jedem Spieler werden 14 Karten ausgeteilt, sodass sich 8 Karten im Chien befinden. Der Alleinspieler spielt jedoch allein. Diese Variante wird sehr selten gespielt.
  2. Der Geber nimmt am Spiel nicht Teil, teilt jedoch den anderen vier Spielern aus, die nach den Regeln für vier Spieler spielen. Wenn alle Spieler passen, teilt der gleiche Geber solange aus, bis ein Spieler reizt.

Im Spiel für fünf Spieler mit Nennen eines Königs wird manchmal so gespielt, dass die Farbe des genannten Königs im ersten Stich nicht ausgespielt werden darf, es sei denn, der Besitzer des genannten Königs spielt den Stich aus. In diesem Fall darf dieser König angespielt werden.

Varianten beim Gebot

Es gab ein Gebot zwischen Petite und Garde, das Pousse genannt wurde. Die Bedingungen sind die gleichen, der Punktwert unterscheidet sich jedoch. Einige Spieler lassen dieses Gebot weiterhin zu. Andererseits wird manchmal ohne Petite gespielt, sodass das niedrigste Gebot Garde ist.

Petit Imprenable

Manchmal wird so gespielt, dass ein Spieler, dem nur der Petit (die Trumpf 1) ausgeteilt wurde (d. h. keine anderen Trümpfe oder die Excuse-Karte), das Blatt nicht abbrechen muss, sondern stattdessen "Petit Imprenable" (unberührbar) ansagen kann. Der Spieler spielt anschließend den Petit, als ob es sich um eine weitere Excuse-Karte handelt – er verliert den Stich, behält jedoch die Karte. In der Praxis gibt es verschiedene Varianten in Bezug darauf, ob der "Petit Imprenable" sofort nach dem Geben angesagt werden muss, wenn der Spieler auf den ersten Stich spielt, oder wenn der Petit selbst gespielt wird.

Eine Variante besteht darin, dass ein Spieler, dem die Excuse-Karte, jedoch keine anderen Trümpfe ausgeteilt werden, das Blatt ebenfalls abbrechen kann.

Zusatzpunkte

Die folgenden Boni werden manchmal zugelassen:

Misère
- ein Bonus im Wert von 10 Punkten, wenn Sie keine Trümpfe und keine Bildkarten haben
Petit Chelem
- ein Bonus für den Gewinn beinahe aller Stiche außer einem oder drei Stichen, je nachdem was die Spieler vereinbart haben

Manchmal müssen die Ansagen erfolgen, bevor die erste Karte ausgespielt wird. Es wird nicht darauf gewartet, bis der Ansager an der Reihe ist.

Punktwert

Außer der Turnierpunktwertung, die in der Hauptbeschreibung beschrieben wurde, werden zahlreiche alternative Punktwertungssysteme verwendet. Beispiel:

80 für Garde; 160 für Garde Sans; 320 für Garde Contre; 500 für einen Petit Chelem; 1000 für einen Grand Chelem; Augen darüber oder darunter, die für das Spiel benötigt werden, werden auf die nächste 10 gerundet; es gibt keine Multiplikatoren; übrige Punktwerte wie oben beschrieben.

Eine weitere Version: Petite x1, Garde x2, Garde Sans x4, Garde Contre x5; Grand Chelem gewinnt 400, wenn angesagt und gewonnen, verliert 200, wenn angesagt und verloren, gewinnt 200, wenn ohne Ansage gewonnen; Petit Chelem (alle Stiche bis auf einen) gewinnt 300, wenn angesagt und gewonnen, verliert 150, wenn angesagt und verloren, keine Punkte, wenn ohne Ansage gewonnen.

Beim Spielen mit dem Gebot Pousse können die Multiplikatoren wie folgt sein: Petite x1, Pousse x2, Garde x4, Garde Sans x8, Garde Contre x12.

Poignées können folgende Punkte erzielen: einfach 10, doppelt 20, dreifach 40.

Das französische Tarot wurde früher mit Pots (Mouches) gespielt. Diese Methode ist etwas schwerfällig und wird in Vereinen und Turnieren nicht mehr gespielt. Sie wird jedoch weiterhin in informellen Spielen gespielt. Zu Beginn des Spiels, und auch später, wenn es keine Mouches gibt, zahlt jeder Spieler den gleichen Betrag ein (z. B. 10), um den Mouche zu bilden. Der Geber fügt einen Betrag von zusätzlich 5 hinzu. Ein Spieler, der ein Spiel gewinnt, nimmt den größten Mouche. Ein Ansager, der verliert, zahlt in einen neuen Mouche ein, der die gleiche Größe wie der größte Mouche hat. Zu Beginn des Gebens fügt der Geber dem größten Mouche (oder einem der größten Mouches) 5 hinzu. Beim Spielen mit Mouches gibt es möglicherweise keine Grundzahlung für das Spiel – nur für die Augen, die über die mindestens benötigte Zahl hinaus gewonnen wurden.

Spielrichtung

Manchmal wird das gesamte Spiel im Uhrzeigersinn und nicht gegen den Uhrzeigersinn gespielt.

Tarot für zwei Spieler

Dieser Abschnitt basiert auf einem Beitrag von Maxence Crossley.

Das Spiel ist im Wesentlichen das gleiche wie das Spiel für vier Spieler. Jeder Spieler hat jedoch 21 Karten auf der Hand sowie 18 weitere auf dem Tisch in sechs Stapeln mit je drei Karten. Die oberste Karte der einzelnen Stapel ist aufgedeckt.

Gegeben wird wie folgt: drei Karten einzeln für den Gegner, verdeckt, nebeneinander; anschließend drei Karten für sich selbst auf die gleiche Weise; anschließend drei weitere Karten für den Gegner neben die ersten drei Karten und drei weitere Karten für sich selbst. An diesem Punkt liegt vor jedem Spieler eine Reihe von sechs verdeckten Karten. Dieser Prozess wird nun wiederholt, sodass die neuen Karten auf die vorherigen Karten ausgeteilt werden. Schließlich hat jeder Spieler sechs Stapel mit jeweils 2 verdeckten Karten vor sich auf dem Tisch. Dieser Prozess wird erneut wiederholt. Dieses Mal werden die Karten jedoch aufgedeckt oben auf die Stapel gelegt, sodass jeder Spieler nun sechs Stapel mit jeweils drei Karten hat, deren oberste Karte jeweils aufgedeckt ist. Die übrigen Karten werden den beiden Spielern zu jeweils drei Karten ausgegeben, sodass jeder Spieler am Ende 21 Karten auf der Hand hat.

Es wird nicht gereizt. Der nicht gebende Spieler spielt den ersten Stich aus, und das Spiel wird mit den normalen Regeln gespielt. Das bedeutet, dass Sie eine Farbe bedienen müssen und trumpfen müssen, wenn möglich. Wenn ein Trumpf angespielt wird, muss dieser geschlagen werden, wenn möglich. Die aufgedeckten Karten auf den Stapeln können auf Stiche gespielt werden, als ob sie Teil Ihres Blatts wären. Am Ende der einzelnen Stiche decken Sie die nächste Karte auf den Stapeln auf, von denen sie gespielt haben. Am Ende des Spiels, wenn beide Spieler alle Karten aus ihrem Blatt und von den Stapeln gespielt haben, wird der Gewinner anhand der üblichen Ziele ermittelt. Wenn Sie beispielsweise zwei Bouts haben, und Ihr Gegner hat einen Bout, gewinnen Sie, wenn Sie mindestens 41 Augen haben. Ihr Gegner benötigt mindestens 51 Augen, um zu gewinnen. Wenn Sie Punkte vergeben möchten, erhält der Gewinner 25 Punkte für das gewonnene Spiel und zuzüglich einem Punkt für jedes Auge, den der Gewinner zusätzlich zu den benötigten Augen hat. Wenn der Petit auf den letzten Stich gespielt wurde, erhält der Gewinner dieses Stichs zusätzlich 10 Punkte für den Petit au Bout. Es gibt keine Punkte für einen Poignée.

Weitere Webseiten zum französischen Tarot

Dies ist die Webseite des offiziellen Tarot-Verbands in Frankreich: La Fédération Française de Tarot.

Die französischsprachige Webseite La page tarot de Shogix von François Constantineau enthält Beispiele für das Geben, Analysen, Problemerklärungen und einen Glossar.

Auf der Seite Tarot von Jean-François Bustarret finden Sie Regeln in französischer Sprache.

Die Webseite von Fabrice (auf Französisch) enthält einen Abschnitt zu Tarot mit Regeln, Strategien, Onlineturnieren und einen Abschnitt, in dem Tarot mit einer Geschwindigkeit von einer Karte alle 2 oder 3 Tage gespielt wird, mit einer Diskussion der besten Spielweise in jedem Stadium.

Dies ist eine Archivkopie der Seite von Sylvain Lhullier: règles du jeu de tarot. Diese enthält jedoch leider zwei Fehler hinsichtlich der Geschichte des Spiels: Dort heißt es, dass die Spielkarten im 10. Jahrhundert nach Europa kamen, und dass es sich bei den frühesten europäischen Karten um Tarot-Karten handelte.

Auf der Webseite Taroscopie von V & V Beuselinck finden Sie Online-informationen zu den Tarot-Regeln, zu Strategien und zur Organisation von Vereinen und Turnieren. Diese können online angezeigt oder heruntergeladen werden.

Auf Matt's Website zu Tarot-Konventionen werden einige Beschränkungen des FFT-Systems besprochen. Dort wird eine Alternative vorgeschlagen, und Sie finden jede Menge Beispiele und Diskussionen.

Software für das französische Tarot

Das Computerprogramm Tarot Pro ist auf Recreasoft verfügbar.

Dies ist der Link zur Webseite für das Tarot-Programm von Jean-Pierre Grillon.

François Uhrich hat ein Tarot-Programm für den Macintosh geschrieben.

Das französischsprachige Programm WebTarot (erstellt vom TaroTeam) kann von www.webtarot.fr heruntergeladen werden.

Auf der Webseite Ludiclub können Sie Tarot online spielen.

Mit dem kostenlosen Computerprogramm FoxTarot von Fabrice Renard können Sie gegen den Computer oder online gegen andere Spieler spielen.

Auf der Webseite Jeutarot von Pierre-Marie Petit können Sie Tarot-Turniere online spielen.

Mit dem kostenlosen Computerprogramm Tarobot, das von Vincent Pelletier in Québec geschrieben wurde, können Sie Tarot für 3, 4 oder 5 Spieler gegen den Computer spielen.

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Verantwortlich für die englischsprachige Version dieser Website: John McLeod (john@pagat.com)
Die deutschsprachige Übersetzung entstand mit freundlicher Unterstützung von PokerStars. © John McLeod, 1995, 1997, 1998, 2003, 2009. Version aktualisiert am: 1. August 2011

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