Spieletest für das Spiel : ROUTE 66
Hersteller: Ass 
Preis: 40 DM 
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: 1993 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Wolfgang Riedesser 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel 
Bewertungsbild

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Holzklötzchen, 5 Autos, 50 Speedkarten, 65 Staatenkarten
Aufmachung: Der Spielplan läßt sich der Länge nach aufklappen und zeigt die berühmte amerikanische Straße "Route 66", die von Chicago nach Los Angeles führt. Sie ist stilisiert dargestellt und führt über acht Bundesstaaten, wobei jeweils mehrere Straßenfelder pro Bundesstaat vorhanden sind. Am Kopf des langen Spielplanes sind 5 Tachometer aufgedruckt, die Werte von 0 bis 70 Meilen in der Stunde annehmen können. Neben der Spielstrecke wurden einige Photos abgedruckt, die das Thema noch intensiviert darstellen sollen. Am Rand des Spielplanes sind die acht Bundesstaaten abgebildet, die ihrerseits teilweise in mehrere Felder untergliedert sind, so daß man dreizehn Staaten-Karten nebeneinander ablegen kann. Die Staatenkarten sind in fünf verschiedenen Farben vorhanden. Von jeder Farbe existieren genau 13 Karten, die man unterhalb des Spielfeldes anlegt. Die Speedkarten haben verschiedene Tempowerte und einen Pfeil, der die Geschwindigkeitsänderung (im positiven oder negativen) anzeigt. Auch hier sind Photos zur Thematik abgedruckt. Die Holzklötzchen sind simple Zylinder, die als Markierung der aktuellen Geschwindigkeit auf den auf dem Spielplan aufgedruckten Tacho-Scheiben dienen. Die Autos sind aus Pappe gefertigt und stehen in kleinen Plastikfüßen.
Ziel: Für jeden Spieler gibt es einen Satz Staatenkarten. Diese werden dann gründlich gemischt und an jeden Spieler neun Karten verteilt. Dann bekommt jeder Spieler noch drei Speedkarten, einen Wagen und ein farbig passendes Holzklötzchen, welches er auf das 0-Feld der Tacho-Scheibe stellt.
Es wird ausgelost, wer das Spiel beginnt. Ist man am Zug, muß man eine Staatenkarte ausspielen, sofern dies möglich ist. Staatenkarten müssen in einer bestimmten Reihenfolge ausgespielt werden, und zwar vom Rand aus in die Mitte. Das bedeutet, man muß zuerst eine Illinois-Karte auslegen, bevor z.B. eine Kansas-Karte ausgelegt wird.
Kann ein Spieler eine solche Karte ausspielen, so legt er sie an den Rand des Planes. Dadurch bilden sich dann mehrere farbige Reihen, die im späteren Verlauf nützlich werden.
Nach der erfolgreichen Ablage kann der Spieler anschließend eine Speedkarte ausspielen und sie vor eine beliebige Tachoscheibe legen. Der Wert wird dann entsprechend addiert oder subtrahiert. Nun wird als nächstes das eigene Fahrzeug gezogen, wobei alle 10 Meilen einem Spielfeld entspricht. Dann darf der Spieler als letztes eine neue Speedkarte vom Stapel nehmen.
Hat ein Spieler keine passende Staatenkarte, zieht er sich eine Staatenkarte aus dem verbliebenen Haufen. Kann er sie anlegen, darf er dieses anschließend noch tun und seinen Wagen bewegen. Ansonsten setzt der Spieler eben aus.
Bei den Speedkarten gibt es zwei besondere Kartentypen. Bei einer "Tempo 0"-Karte wird das entsprechende Tacho auf 0 gesetzt. Die "Highway-Patrol"-Karten erhöhen oder verringern die Geschwindigkeit um 5 Meilen.
Ist der Tacho danach über der gesetzlich vorgeschriebenen Marke von 55 Meilen, gibt es eine Strafe. Dies bedeutet, daß einmal das Tacho auf 0 gesetzt und dann der Wagen einen Bundesstaat zurückgestellt wird.
Auf jedem Feld darf nur ein Fahrzeug stehen, besetzte Felder werden einfach übersprungen und nicht mitgezählt.
Erreicht ein Fahrzeug das Etappenziel Los Angeles, so endet der erste Spielteil. Überzählige Felder werden dann schon wieder in Richtung Chicago gesetzt. Der Spieler, der das erste Etappenziel erreicht, bekommt zwei der ausgelegten California-Staatenkarten, die er vor sich ablegt.
Auf dem Rückweg gilt es nun, möglichst langsam voranzukommen, um viele der in der ersten Phase abgelegten Staatenkarten wieder einzusammeln. Die weiter hinten plazierten Fahrzeuge fahren in der zweiten Phase trotzdem erst einmal weiter und drehen dann in Los Angeles um, allerdings brauchen sie nun nicht mehr eine ihrer Handkarten (Staatenkarten) ausspielen, um mit einer Speedkarte dann die Geschwindigkeit eines Tachos zu ändern. Die Staatenkarten in den Händen der Spieler sind im zweiten Teil nutzlos und werden beiseite gelegt.
Gezogen werden die Autos wie bisher, d.h. man legt eine Speedkarte aus, verstellt einen Tacho und setzt anschließend sein Fahrzeug weiter. Hat ein Fahrzeug auf der Rücktour eine Highway-Patrol-Karte und ist dabei über der Höchstgeschwindigkeit, wird der Wagen automatisch einen Bundesstaat voran gesetzt und sein Tacho auf 0 gestellt.
Staatenkarten können von den Spielern immer nur auf der Rückreise eingesammelt werden. Dazu muß sich das Fahrzeug des Spielers um mindestens ein Feld bewegt haben. Danach darf der Spieler je nach Spielfeld 1-2 Staatenkarten des jeweiligen besuchten Staates nehmen, die Farbe spielt dabei keine Rolle. Sind keine Staatenkarten des Staates mehr vorhanden, hat man Pech gehabt.
Erreicht ein Spieler Chicago, so ist sein Auto aus dem Spiel. Ist er wieder regulär am Zug, darf er jedoch weiterhin eine Speed-Karte ausspielen und so Mitspieler ärgern.
Spielende: Sobald alle Fahrzeuge im Ziel sind, endet das Spiel. Sieger wird derjenige, der auf der Rückreise die meisten Staatenkarten aufsammeln konnte.
Kommentar: Das Spiel geht einen alternativen Weg, was das Spielziel angeht. Doch leider wird relativ früh erkennbar, welcher Spieler gewinnt, denn wer im ersten Teilabschnitt die Nase vorne hat, der ist kaum noch einholbar. Die Versuche, passende farbige Reihen von Staatenkarten zu legen, ist oft nicht vom Erfolg gekrönt, so daß man erst einmal umständlich Karten nachziehen muß und hofft, das diese zumindest passen werden. Die Spielanleitung ist zudem relativ schlecht geschrieben und unübersichtlich im Aufbau.
Fazit: Ein normales Brettspiel, in welchem sich Höhen und Tiefen in etwa die Waage halten. Mit vielen Spielern annehmbar, mit wenigen Spielern eher langweilig.
Wertung: Ich vergebe 3 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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